Der 1968 gegründete Arbeitskreis 68 – die Künstlergemeinschaft Wasserburg am Inn – kümmert sich um die Förderung zeitgenössischer bildender Kunst. Der gemeinnützige Verein betreibt die Galerie im Ganserhaus, betreut den Skulpturenweg am Innufer und stellt immer wieder temporäre Außenprojekte auf die Beine.
Mit dem Jahresprogramm für 2023 soll gleichzeitig ein grafisches Konzept entwickelt werden, das sich auch für die bereits etablierte Gestaltung der jährlich stattfindenden Großen Kunstausstellung anwenden lässt, ohne den Wiedererkennungswert zu verlieren. Das Konzept soll zudem jährlich modifiziert werden und für 3 Jahre ausgelegt sein.
Im Gestaltungsprozess wird schnell klar, dass sich das Konzept auf typografische Gestaltung und dem Spiel mit Farben konzentrieren soll. Bildnerische Darstellungen sollen – wie auch bei der Bewerbung der Ausstellungen des AK68 – den jeweils ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern vorbehalten sein, um ihnen und ihren Werken gebührend Präsenz zu geben.
Die Wahl fällt auf das Spiel mit Komplementärfarben und -Kontrasten. Komplementär bedeutet im Farbkreis nach Johannes Itten: zwei Farben, die sich im Farbkreis gegenüber liegen und deshalb einen besonders starken Kontrast erzeugen. Die Farbpaare verstärken sich in ihrer Wirkung gegenseitig und wirken so sehr extrem und lebendig. Es werden die drei Kombinationen Violett - Gelb, Rot – Grün sowie Blau – Orange verwendet.
Die Titelseite folgt dem Gestaltungsraster, das auch für die Einladungen zu den Ausstellungen verwendet wird. Auf dem Verlaufshintergrund aus den beiden Komplementärfarben werden die Namen der Künstlerinnen und Künstler gesetzt, die in dem jeweiligen Jahr beim AK68 ausstellen. Durch das Farbenspiel der Schrift entsteht ein spannendes Hintergrundmotiv, das fast wie ein Muster wirkt. Die schwarzen und weißen Lettern der Überschrift heben sich maximal vor diesem Hintergrund ab.
Das sog. Key Visual der Großen Kunstausstellung – die jedes Jahr im Rathaussaal der Stadt Wasserburg und im Ganserhaus stattfindet – wird seit ein paar Jahren verwendet und hat somit Wiedererkennungswert. Um dieses Visual und das neue grafische Konzept verschmelzen zu lassen, wird die Farbpalette mit den Komplementärkonstrasten jeweils noch um ein paar Abstufungen erweitert.
Das Programm wird als 12-Seiter im Zick-Zack-Falz produziert. Jede der 10 Ausstellungen erhält eine eigene Seite, die mit einem Foto und Informationen zur Ausstellung versehen ist. Auf der linken Seite befindet sich jeweils der Ausstellungsort, die Galerie im Ganserhaus oder das Umspannwerk, das temporäre Außenprojekt des AK68. Die Dauerausstellung "What's cookin'?" läuft ab Frühjahr parallel zu den Einzelausstellungen im Ganserhaus. Dieser Hinweis findet sich rechts fortlaufend auf jeder Seite.
Barbara Dilg hilft unserem gemeinnützigen Kunstverein AK68 sehr professionell und sehr zuverlässig. Sie begleitet unser Jahresprogramm als Grafikdesignerin. Die Herausforderung liegt darin, sehr heterogene Elemente zusammenzuführen, ein gewisser Chaosfaktor will bei all dem beherrscht werden (nicht! untypisch für Kunstvereine). Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit! – Katrin Meindl, Erste Vorsitzende des AK68